Haltet euch nicht selbst für klug

„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“

Diesen Satz hörte ich von einer Glaubensschwester vor dem Gottesdienst. Ein wenig war ich damals entsetzt über diesen Ausspruch; ich habe in meinem Leben oft ganz andere Erfahrungen gemacht. Oft stand ich in meinem Leben vor Weggabelungen, in denen ich Entscheidungen treffen musste. Gut, ich habe Fehler gemacht, doch im Laufe meines Lebens vertraute ich Gott mehr und mehr, und bei all meinem Wissen und meiner Klugheit lernte ich, vor Entscheidungen Gott um Rat zu fragen. „Herr Jesus, was ist dein Wille, was ich tun soll?“ Und ich war oft erstaunt, dass Gott ganz andere Pläne mit mir hatte, als das, was ich mir für mich selbst ausgedacht hätte. Doch ich vertraute Gott, weil er mich besser kennt als ich mich selbst, und weil ich weiß, dass er es gut mit mir meint.

Nicht nur in großen Entscheidungen sollten wir Gott um Rat fragen, sondern auch in den vielen kleinen Entscheidungen im Alltag. Wir bleiben in innigster Herzensgemeinschaft mit Jesus und ehren ihn als Herr in unserem Leben. In dieser Intimität nehmen wir den Willen Gottes für unser Leben wahr, und wir können zu jeder Zeit beten: „Dein Wille geschehe.“

Dankbarkeit für Gottes Gaben

„Unser tägliches Brot gib uns heute.“ – Matthäus 6,11

Liebe Geschwister,

je nachdem, welcher Bevölkerungsschicht wir angehören, verstehen wir unter Brot etwas anderes. Zunächst einmal verspricht uns Jesus in der Bibel, dass wir zu jeder Zeit Essen, Trinken und Kleidung haben werden. Gott ist der Versorger unserer Grundbedürfnisse. Darauf können wir uns jederzeit verlassen. Alles, was darüber hinausgeht, was wir von Gott sonst noch empfangen, ist ein zusätzliches Geschenk von unserem Vater im Himmel, denn Gott ist nicht geizig. Gott schenkt uns aus Liebe viel, viel mehr. Für mich als West’ler sind Obdach, Strom, fließend kaltes und warmes Wasser, Wasserklosett, ein Bett, Kochgelegenheit, Bonität, gefüllte Supermarktregale, Mobilität und vieles mehr Dinge, die ich fast wie selbstverständlich gebrauche. Wir dürfen Gott an jedem neuen Tag für all das Gute, das er uns zusätzlich zu unserem Brot gibt, danken und uns über seine Vaterliebe freuen.