Richtet nicht …

In den Herrenhuter Losungen lese ich heute:
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Matthäus 7,1).

Oh, wie einfach ist es, über andere zu richten, sie zu be- oder verurteilen.
Andere einen Stempel zu geben oder sie in Schubladen zu stecken.

Tun wir das nicht alle, schon allein zum Selbstschutz, um unser Herz vor Enttäuschungen zu bewahren?

Wenn ein neuer Mensch in unser Leben tritt, wird er schon von Weitem in seiner Optik von uns eingeschätzt. Wie ist er gekleidet? Trägt er Markenklamotten? Sieht er gepflegt aus? Scheint er arm oder reich zu sein? Trägt er Schmuck? Lohnt es sich für uns, uns mit ihm abzugeben? Ist er uns ebenbürtig, ja einer von uns?

Und dann das Kennenlernen beim Näherkommen, die ersten Worte, die er spricht. Hat mein Gegenüber eine gute Kinderstube? Kann er sich gewählt ausdrücken? Ist er womöglich klug und gebildet oder schlicht und einfach? Kann ich von seinem Wissen profitieren? Ist er mir in der Sprache ebenbürtig? Gefällt mir sein Umgangston und das, was er sagt? Oder fühle ich mich unangenehm berührt? Haben wir eine gemeinsame Basis für ein Miteinander?

Ich selbst kenne diese Fragen nur zu gut, aber Jesus spricht eine andere Sprache. Bei ihm geht der Obdachlose über den roten Teppich und die Dicke in der Kittelschürze von nebenan steht ganz oben auf der Showtreppe.

Nun, Jesus hat mich gelehrt, dass er sich mir durch jeden Menschen, der mir begegnet, selbst schenkt.

Jesus: „Das, was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25,40)

Öffnen wir heute unser Herz und begegnen wir Jesus in unserem Nächsten.

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