Freudenquelle – Gnade, Vergebung und Hoffnung im Alltag

„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht; lasset uns freuen und fröhlich in ihm sein“ (Psalm 118:24) , liebe Geschwister.

Ich weiß nicht, wie es euch mit diesem Bibelvers ergeht. Manch einer unter uns leidet unter der Hektik und dem Stress im Alltag, ein anderer vielleicht unter Belastungen und Sorgen, wieder ein anderer fühlt sich körperlich oder seelisch nicht gut. Was auch immer euch die Freude nehmen will, Gottes Wort steht in der Bibel geradezu wie die verordnete Medizin unseres Heilandes und Arztes Jesus.

Worüber können und wollen wir uns freuen? Nun, da ist zum einen Gottes Barmherzigkeit mit uns. Jesus war ganz Gott, aber er war auch ganz Mensch, als er auf dieser Erde lebte. Er weiß, was es heißt, versucht zu werden, kennt menschliche Schwächen nur zu gut, und oft versagen wir bei den unzähligen Entscheidungen, die wir im Laufe des Tages treffen. Gott schaut uns mit Erbarmen an, in jedem Augenblick unseres Lebens, gerade da, wo wir versucht sind oder schwach sind.

Worüber können wir uns noch freuen? Wir freuen uns über Jesus‘ Vergebung. Keine Sünde ist Gott zu groß, als dass er sie nicht vergeben könnte. Gottes Erbarmen ist größer als der schlimmste Gedanke, den wir gedacht haben, und die schlimmste Tat, die wir jemals getan haben. Er vergibt nicht nur ein bisschen, sondern durch Jesu Leiden und Sterben am Kreuz hat er deine und meine Sünden getragen. Der Vorhang im Tempel ist zerrissen, wir sind vollkommen versöhnt mit Gott. Das ist Grund zur echten, großen Freude.

Und noch ein Letztes: Wir dürfen uns über Gottes Gnade freuen. Die Bibel lehrt uns, dass wir einmal vor Gott Rechenschaft ablegen müssen, was wir getan und unterlassen haben im Leben. Wer von uns kann im Gericht bestehen? Es lässt mich aufatmen, dass ich wissen darf, dass Jesus Christus vor Gericht mein Anwalt ist, dass Jesus für mich sprechen, bitten und flehen wird. So wird Gott ein gnädiges Urteil über mich fällen.

Ihr seht, liebe Geschwister, Barmherzigkeit, Vergebung und Gnade – darüber dürfen wir uns an jedem Tag neu freuen und so fröhlich in den Tag gehen.

Liebe als treibende Kraft: Den Glauben über die Angst stellen

In den Herrnhuter Losungen lese ich heute:

„Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ (1. Joh. 4,18).

Spontan fällt mir ein Satz aus einem psychologischen Ratgeber ein: „Angst ist ein schlechter Motor zum Handeln.“ Ist das wirklich immer so?

Nun, bei der Diagnose einer Fettleber und der damit verbundenen Angst über die Folgen dieser Erkrankung mag eine Gewichtsreduktion die angemessene Antwort sein. In diesem Fall ist Angst ein guter Motor zum Handeln. Aber was wäre gewesen, wenn ich die Angst durch den Motor Liebe ersetzt hätte?

Wenn ich beim Anblick meiner ersten Speckröllchen im Spiegel mir bewusst gemacht hätte, dass Gott mich und meinen Körper liebt, und dass es nicht sein Wille sein kann, ihn zu überfüttern?

Was wäre, wenn ich mir bewusst machen würde, dass Gott mich so sehr liebt, dass er seinen Sohn Jesus ans Kreuz gehen ließ, damit ich frei von Schuld bin und mit dem Vater versöhnt bin? Welche Entscheidung würde ich heute treffen, wenn ich mir diese unbegreifliche, unendlich große Liebe Gottes bewusst machen würde?

Liebe statt Angst als Motor für mein Handeln? Ist nicht unsere Angst vor Verletzungen oft der Motor für unser egoistisches Fehlverhalten?

Wir helfen Menschen und bekommen kein Dankeschön. Egal. Hilf trotzdem weiter. Du liebst einen Menschen, investierst Kraft, Zeit, Finanzen und bekommst einen Arschtritt. Egal. Liebe trotzdem weiter. Du unterstützt mit deinen Begabungen deine Gemeinde und bekommst kein Lob und Anerkennung. Egal. Unterstütze trotzdem weiter.

Liebe, Hilfsbereitschaft, Unterstützung als angemessene Antwort darauf, dass Gott uns zuerst geliebt hat, als wir noch Sünder waren. Bei all dem Unguten und all unseren Schicksalsschlägen uns immer wieder bewusst machen, dass Gott gut, gut und nochmals gut ist und aus der Motivation der Liebe zu uns handelt oder handeln wird. Das ist gelebte Hoffnung und vertreibt die Angst vor morgen.