Liebe Geschwister,
neulich habe ich mich mit einem jungen Muslim über meinen Glauben unterhalten. Er fragte mich etwas ungehalten: „Warum immer dieser Jesus? Warum sprechen Christen immer über Jesus? Warum nicht Gott?“ Ich versuchte ihm zu erklären, dass der dreieinige Gott ein Beziehungswesen ist und mit uns Menschen in Beziehung leben möchte. Doch der junge Muslim verstand mich nicht. Ich erklärte ihm weiter, dass Jesus unser Bruder, Freund und Bräutigam sein möchte. An seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass die Botschaft nicht angekommen war.
Ich sprach ein Stoßgebet zum Himmel, und blitzartig kam mir in den Sinn, dass der junge Mann in seiner Freizeit Tauben züchtet. Im Sommer war ich oft in seinem Garten und durfte die Tauben füttern und beim Fliegenlassen beobachten. Ich sagte zu ihm: „Jesus ist für uns Christen wie ein guter Hirte. Wir kennen seine Stimme, und wir hören auf ihn, so wie deine Tauben auf dich hören, wenn du sie durch Pfeifen wieder in den Taubenschlag zurückrufst. Und obwohl die Tauben im Flug sind, hören sie auf dich und fliegen zu dir zurück. Warum fliegen die Tauben nicht weg, sondern kommen immer wieder zu dir zurück?“ fragte ich ihn.
Das Gesicht des jungen Muslims leuchtete, und er sagte: „Weil ich gut zu den Tauben bin. Ich füttere sie und verarzte sie, wenn sie krank oder verletzt sind. Die Tauben wissen das.“ „Siehst du“, sagte ich weiter, „Jesus, unser guter Hirte, gibt uns Menschen alles, was wir zum Leben brauchen. Er ist gut zu uns und heilt alle unsere Wunden. Deshalb folgen wir unserem Hirten Jesus. Deine Tauben vertrauen dir, und ich vertraue Jesus.“
Der junge Mann strahlte, seine Augen leuchteten, und er sagte: „Ahh, jetzt habe ich verstanden, warum immer dieser Jesus.“
Liebe Geschwister,
warum erzähle ich euch diese Geschichte? Ich möchte euch ermutigen, euren Glauben jedem gegenüber zu bezeugen. Nicht die Botschaft überstülpen, sondern Menschen dort abholen, wo sie stehen. Wo sie stehen, erfahren wir nur, wenn wir bereit sind, Beziehung zu ihnen aufzubauen. In meiner zehnjährigen Arbeit mit Kindern in meiner Gemeinde reichte für die Botschaft oft ein fröhliches Kinderlied mit dem Refrain „Gott hat alle Kinder lieb…“
Was brauchen unsere Nächsten, um die Heilsbotschaft zu verstehen? Es lohnt sich, darüber nachzudenken, denn Gott freut sich über jeden geretteten Menschen.